Kosten für eine 24-Stunden-Pflegekraft in Deutschland im Jahr 2025

Wussten Sie, dass die 24-Stunden-Pflege trotz hoher Bruttokosten oft günstiger ist als ein Pflegeheim? Erfahren Sie, wie Sie mit Förderungen, steuerlichen Vorteilen und dem Entsendemodell Ihren Eigenanteil deutlich reduzieren und eine persönliche Betreuung zuhause kosteneffizient sichern.

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Zusammensetzung der Kosten einer 24-Stunden-Pflegekraft

Die monatlichen Gesamtkosten für eine 24-Stunden-Pflegekraft beinhalten verschiedene Komponenten:

 

Gehalt der Pflegekraft: Je nach Qualifikation, Erfahrung und Deutschkenntnissen liegen die Gehälter häufig zwischen 2.000 und 3.000 Euro netto pro Monat.

Vermittlungsgebühren: Agenturen verlangen häufig Provisionen oder Vermittlungsgebühren, die je nach Anbieter und Service zwischen etwa 300 und 600 Euro monatlich variieren können.

Fahrtkosten: Für Anreise und Wechsel der Pflegekraft fallen Fahrtkosten an, die durchschnittlich rund 70 Euro pro Monat betragen können.

Unterkunft und Verpflegung: Die Pflegekraft lebt in der Regel im Haushalt des Pflegebedürftigen und benötigt ein eigenes möbliertes Zimmer mit freier Kost und Logis (Wohnung, Internet, Verpflegung). Diese Kosten sind oft im Gesamtpreis enthalten, sollten jedoch in der Planung berücksichtigt werden.

Sozialabgaben und Steuern: Im Rahmen des Entsendemodells, bei dem die Pflegekraft sozialversichert im Herkunftsland bleibt, entfallen in vielen Fällen deutsche Sozialversicherungsbeiträge. Bei anderen Anstellungsmodellen können zusätzliche Kosten anfallen.

Ersatzpflege und Ausfallzeiten: Wenn die Pflegekraft Urlaub oder Krankheit hat, können Kosten für Ersatzpflegekräfte entstehen.

 

Aufgrund dieser Faktoren können die tatsächlich zu zahlenden Kosten variieren. Pflegekräfte mit guten Deutschkenntnissen und hoher Qualifikation liegen in der Regel zwischen 2.300 und 2.800 Euro monatlich oder höher.


Einfluss des Pflegegrades und mögliche staatliche Leistungen

Pflegebedürftige mit einem anerkannten Pflegegrad 1 bis 5 können verschiedene Leistungen der Pflegekasse in Anspruch nehmen, die zur Finanzierung der 24-Stunden-Pflege beitragen:

  • Pflegegeld: Dieses Geld wird monatlich ausgezahlt und unterstützt die Pflege durch Angehörige oder selbstorganisierte Betreuungskräfte. Zum Beispiel beträgt das Pflegegeld bei Pflegegrad 3 etwa 573 Euro pro Monat.
  • Pflegesachleistungen: Bis zu 1.612 Euro monatlich (bei Pflegegrad 5) können für professionelle Pflegedienste in Anspruch genommen werden. In begrenztem Umfang sind auch Kombinationen mit anderen Pflegeformen möglich.
  • Verhinderungspflege: Dient der Ersatzpflege bei Abwesenheit der Pflegeperson, kann bis zu 1.612 Euro jährlich umfassen und ist teilweise auch stundenweise nutzbar.
  • Kurzzeitpflege: Kann zur Entlastung genutzt werden und wird bis zu 50 Prozent auf die Verhinderungspflege angerechnet.
  • Entlastungsbetrag: Monatlich können 125 Euro für Betreuungs- und Entlastungsleistungen verwendet werden.
  • Steuerliche Vorteile: Kosten für haushaltsnahe Dienstleistungen, zu denen Pflegekräfte häufig zählen, können unter bestimmten Voraussetzungen bis zu 20 Prozent der Kosten (maximal 4.000 Euro im Jahr) steuerlich geltend gemacht werden.

Beispielrechnung für Pflegegrad 3

Eine Pflegekraft aus Osteuropa kostet häufig etwa 2.200 bis 2.300 Euro monatlich inklusive Vermittlungs- und Fahrtkosten. Unter Berücksichtigung möglicher Zuschüsse (Pflegegeld, Verhinderungspflege, Kurzzeitpflege, steuerliche Vorteile) kann sich der verbleibende Eigenanteil bei etwa 1.200 bis 1.300 Euro monatlich bewegen. Diese Schätzung basiert auf typischen Förderungen und kann individuell variieren.


Einfluss von Qualifikation und regionalen Unterschieden auf die Kosten

Die Preise hängen wesentlich von der Qualifikation der Pflegekraft ab:

  • Gute Deutschkenntnisse und Pflegeerfahrung: In der Regel höhere Kosten (2.300 bis 2.800 Euro/Monat), da Kommunikation und fachliche Qualität besser gewährleistet werden können.
  • Weniger Erfahrung oder eingeschränkte Deutschkenntnisse: Oft günstigere Angebote, wobei die Auswirkungen auf die Pflegequalität berücksichtigt werden sollten.
  • Führerschein und Flexibilität: Können sich preislich auswirken.

 

Zudem spielen regionale Lebenshaltungskosten eine Rolle. In städtischen Gebieten und in Westdeutschland sind die Preise häufig höher als in ländlichen Regionen.


Rechtlicher Rahmen mit dem Entsendemodell

Die Beschäftigung von 24-Stunden-Pflegekräften aus Osteuropa erfolgt in Deutschland häufig über das sogenannte Entsendemodell:

  • Die Pflegekraft bleibt sozialversichert im Herkunftsland und arbeitet im Haushalt der pflegebedürftigen Person.
  • Das Modell erfordert eine gültige A1-Bescheinigung, die die Sozialversicherung im Heimatland bestätigt.
  • Arbeits- sowie Ruhezeiten sind gesetzlich geregelt.
  • Dieses Modell unterstützt eine legale Beschäftigung und verringert rechtliche Risiken.

 

Alternative Anstellungsformen, wie eine direkte Beschäftigung in Deutschland, sind möglich, bringen jedoch häufig höhere Kosten durch Sozialversicherungsabgaben mit sich.


Weitere Aspekte, die bei den Kosten berücksichtigt werden sollten

  • Unterkunft und Verpflegung: Die Pflegekraft benötigt ein eigenes Zimmer mit freier Kost. Diese Leistungen sind meist im Gesamtpreis enthalten, jedoch nicht immer separat ausgewiesen.
  • Vermittlungsagenturen: Seriöse Vermittler legen die Kosten transparent offen, einschließlich Sozialabgaben, Steuern, Fahrtkosten und Verdienst der Pflegekraft.
  • Ersatzpflege: Für Ausfallzeiten wie Urlaub oder Krankheit der Pflegekraft können zusätzliche Kosten für Ersatzkräfte anfallen.
  • Steuerliche Absetzbarkeit: Unter bestimmten Voraussetzungen sind Teile der Kosten als haushaltsnahe Dienstleistung oder außergewöhnliche Belastung steuerlich absetzbar.
  • Kombination mit anderen Leistungen: Wenn zusätzlich ein ambulanter Pflegedienst beauftragt wird, kann es zu einer anteiligen Kürzung des Pflegegeldes kommen.

Kostenvergleich mit Pflegeheim

Der Eigenanteil im Pflegeheim liegt häufig zwischen 1.800 und 2.700 Euro monatlich. Die Kosten für eine 24-Stunden-Pflege zu Hause liegen mit Berücksichtigung möglicher Zuschüsse oft auf einem ähnlichen Niveau oder können darunter liegen. Dabei bietet die häusliche Betreuung eine individuelle Versorgung in vertrauter Umgebung.


Hinweise zur Optimierung der Kosten

  • Pflegebedarf sorgfältig ermitteln: Eine genaue Einschätzung hilft, unnötige Ausgaben für überqualifizierte Pflegekräfte zu vermeiden.
  • Förderungen der Pflegeversicherung nutzen: Pflegegeld, Verhinderungspflege, Kurzzeitpflege und Entlastungsbetrag sollten geprüft und ausgeschöpft werden.
  • Steuerliche Vorteile prüfen lassen: Die Beratung durch einen Steuerberater kann helfen, das Sparpotenzial auszuschöpfen.
  • Seriöse Anbieter wählen: Transparenz bezüglich Kosten und rechtlicher Absicherung (z.B. A1-Bescheinigung, Arbeitszeiten) ist wichtig.
  • Klare vertragliche Vereinbarungen treffen: Klare Regelungen zu Kosten, Arbeitszeiten und Ersatzpflege sollten schriftlich fixiert werden.

 

Im Jahr 2025 liegen die Kosten für eine 24-Stunden-Pflegekraft in Deutschland typischerweise zwischen 2.000 und 4.000 Euro monatlich, abhängig von Qualifikation, Herkunft und individuellen Anforderungen. Staatliche Leistungen und steuerliche Absetzbarkeit können dabei helfen, den Eigenanteil für Pflegebedürftige mit anerkanntem Pflegegrad häufig auf etwa 1.200 bis 1.500 Euro monatlich zu reduzieren. Das Entsendemodell ist eine gängige und rechtlich anerkannte Form der Beschäftigung, die Kosten- und Rechtssicherheit bietet. Die 24-Stunden-Pflege kann so eine persönliche und finanzielle Alternative zum Pflegeheim sein und ermöglicht eine Betreuung im vertrauten Zuhause.


Quellen

 

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